Gemeinde Dogern

Seitenbereiche

  • HeaderImage
  • HeaderImage
  • HeaderImage

Seiteninhalt

Hohenlohe-Kirchberg

Wenn wir uns Kirchberg nähern, taucht hinter irgendeiner Wegbiegung die Altstadt als eine grandiose, romantische Inszenierung auf; eine turm- und giebelreich bebaute Bergzunge, die steil zum Jagsttal abfällt.

Ein Bild, das man so schnell nicht vergisst.

1373 Verleihung der Stadtrechte

Im Jahr 1373 gab Kaiser Karl IV. in einer zu Eger ausgefertigten Urkunde dem Grafen Krafft IV. zu Hohenlohe die Erlaubnis, vor seiner Burg Kirchberg an der Jagst eine Stadt zu bauen - mit Mauern, Pforten, Türmen und anderen Befestigungen, mit einem Wochenmarkt und eigenem Halsgericht.

Seit der Zeit des Hochmittelalters haben viele Epochen in Kirchberg ihre Spuren hinterlassen: Aus der Burgsiedlung wurde eine gräfliche Stadt, dann eine reichsstädtische Festung und schließlich ein hohenlohischer Residenzort von bescheidener barocker Pracht. Heute ist Kirchberg im Landkreis Schwäbisch Hall ein sympathischer Wohn- und Gewerbestandort mit einer romantisch verträumten Altstadt, umgeben vom Grün des Hohenloher Landes.

Beschleunigender Strukturwandel

Kirchberg ist eine kleine Landstadt auf der Hohenloher Ebene. Durch ihre Gemarkungen zieht sich das schlingenreiche Muschelkalktal der Jagst. Bedeutung erhielt die Siedlung durch den Jagstübergang, erst als Furt und dann als Brücke, auf halbem Weg zwischen den Reichsstädten Hall und Rothenburg. Zur Sicherung entstand die Höhenburg Kirchberg und jenseits der Jagst die Burg Sulz, die im Bauernkrieg 1525 zerstört wurde. Im Anschluss an die Burg Kirchberg legten die Hohenloher eine Siedlung an, die 1373 durch Kaiser Karl IV mit Stadtrechten ausgestattet wurde. Die Stadtherren förderten den Zuzug von Bürgern durch Steuererleichterungen.

Die Geschichte von Kirchberg

1384 wurde Kirchberg an die Reichsstädte Hall, Rothenburg und Dinkelsbühl verpfändet und 1398 unter dem Vorbehalt des Rückkaufrechtes verkauft. Den neuen Besitzern lag nichts an einer weiteren Stadtentwicklung. Sie bauten aber die Höhensiedlung als Festung und Handelsplatz aus. Damals entstand die heute noch vorhandene Stadtmauer und das Wahrzeichen von Kirchberg, der 45 m hohe Stadtturm, der 1996 grundlegend saniert wurde.

1562 kauften die Hohenlohe Kirchberg zurück. Anstelle der ursprünglichen Burg und der reichstädtischen Festung wurde ab 1590 ein Renaissanceschloss als Witwensitz für die Mutter von Graf Wolfgang II von Hohenlohe-Weikersheim errichtet. 1738/56 wurde das Schloss durch barocke Umbauten stark verändert und ausgebaut, Beamten- und Amtsgebäude entstanden, der Hofgarten mit Orangerie wurde angelegt.

Die Stadt, die sich aus dem mittelalterlichen Mauerring hinaus entwickelt hatte, war von 1690 bis 1861 Residenz der 1764 in den Reichsfürstenstand erhobenen Hohenlohe-Kirchberg. Ganze 11 Ortschaften umfasste 1804 das Gebiet dieses Fürstentums. 1861 erlosch die Linie. 1806 fiel Kirchberg an Bayern. 1810 kam es zu Württemberg, wozu es heute noch gehört.

Das Ende der Eigenstaatlichkeit 1806, der Verlust des Fürstenhofes 1861, die Veränderung der Verkehrsströme durch den Bau der Eisenbahnlinien an Kirchberg vorbei, die Industrialisierung, an der man auch durch die beengten topographischen Bedingungen nicht teilnehmen konnte, führten dazu, dass die Stadt sich nicht weiterentwickelte, sondern als Handwerker- und Marktgemeinde für ein enges ländliches Umfeld stagnierte (1871: 1167 Einwohner, 1925 nur noch 1000 Einwohner). Die Kulisse beachtlicher Bauten aus den vergangenen Zeiten in der ursprünglichen, eindrucksvollen Landschaft des engen Jagsttales machte es leicht, den allmählichen Stillstand und Rückschritt nicht zu beachten oder zu verdrängen.

Bildung, Freizeit und Erholung

In dieser ruhigen Lage wurde Kirchberg von der Jahrhundertwende bis in die 50er Jahre zu einer beliebten und preiswerten Sommerfrische. Eine Reformschule siedelte sich 1914 an, die heute noch als Stiftung Schloß-Schule (Gymnasium mit Internat) besteht. Maler malten und malen die Idyllen; zeitweise experimentierte man mit Mineralbädern. Auch die staatlichen Entwicklungspläne der Nachkriegszeit legten Kirchberg lediglich auf die Funktionen "Bildung, Freizeit und Erholung" fest.
Mit dem sich beschleunigenden Strukturwandel gingen jedoch viele der Handwerksbetriebe ein, der Sommerfrische-Tourismus starb ab, der Tagestourismus kam. Die jungen Leute suchten sich Arbeit auswärts, bauten sich neue Häuser mit zeitgemäßem Wohnkomfort in den entstehenden Siedlungen am Ortsrand. Es blieb jedoch das Bewusstsein für die Bedeutung des alten Ortskernes. Bereits 1973 erließ der Gemeinderat eine Altstadtsatzung zum Schutze dieses Bauensembles.

Seit 1988 wird die Sanierung der "Vorstadt" aus dem Landessanierungsprogramm gefördert. 1996 wurde auch das "Städtle", also der Bereich innerhalb der Stadtmauer, in das Landessanierungsprogramm aufgenommen.

Sie sehen, dass in einer wechselvollen, geschichtlichen Entwicklung sich unsere Stadt von einer reichstädtischen Festung über einen hohenloheschen Residenzort zu einem überschaubaren und liebenswerten Gemeinwesen entwickelt hat, das auch vielen Neubürgern zur Heimat geworden ist.

Mit unserem Internet-Auftritt wollen wir allen ein Bild vom Werden, Wert und Eigenart unseres Kirchbergs vermitteln und Sie zu uns einladen.

Schriftgrösse