Modernes Leben in alten Mauern
Die Bürger können zu recht stolz sein auf Kirchbergs historische Bausubstanz, die vom Landesdenkmalamt 1997 in einem Ortskernatlas dokumentiert wurde. Auf den 4.093 Hektar Gemeindemarkung gibt es Fundstellen aus der Jungsteinzeit, Grabhügel aus der Hallstattzeit und sechs bedeutende Burgen, von denen zwei noch erhalten sind. Stadtturm und Stadtbefestigung Kirchbergs stammen aus dem 14. Jahrhundert.
Denkmalpflegerische Anforderungen
Bürgerhäuser vom Mittelalter bis zum Klassizismus, der Alte Friedhof, der Schlossgarten, Mühlen und Kirchen im Hauptort und in den Stadtteilen, stellen Jahr für Jahr denkmalpflegerische Anforderungen. Bürgermeister Stefan Ohr warnt deshalb vor zuviel nostalgischer Träumerei und vor allem vor wirtschaftlichem Stillstand: „Nur als lebendige Stadt, die den Wandel der Zeit mitmacht und versteht, ihre alten Mauern mit modernem Leben zu füllen, haben wir die Wirtschaftskraft, die unsere Bürger brauchen, um hier angemessen leben zu können. Und nur dann können wir diese Kulturlandschaft und Bausubstanz erhalten.“ Der Bürgermeister sieht daher die wichtigste Aufgabe darin, Kirchberg in seiner Infrastruktur als Wohn- und Gewerbestandort weiter zu stärken.

Seit 1980 Autobahnanschluss an die A 6
Vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert florierte die Residenzstadt, die verkehrsgünstig oberhalb einer Jagstfurt an der Handelsstraße von Rothenburg nach Schwäbisch Hall lag. Als jedoch 1861 die Familie der Grafen zu Hohenlohe-Kirchberg ausstarb, verloren die Handwerker und Kaufleute des Städtchens ihre besten Kunden. Von da an stagnierte die Stadt, doch ihre Bürger waren mit dem Leben in ihrer beschaulichen Idylle so zufrieden, dass sie den Anschluss ans Eisenbahnnetz verpassten. Kirchberg geriet abseits der großen Verkehrsströme. Und während andere Orte durch den Bau von Manufakturen und Industriebetrieben ihre Wirtschaftskraft ausbauten und Weichen für die Zukunft stellten, blieb in Kirchberg die Zeit fast stehen.
Erst der Anschluss an die Europaautobahn A 6 mit eigener Auffahrt im Jahr 1980 holte die Stadt aus dem Dornröschenschlaf. Die Gewerbegebiete „Schindelwasen“, 1995 am Ortsrand eröffnet, und „Kleinallmerspann“, 1997 gemeinsam mit Ilshofen an der Autobahn erschlossen, eröffnen Entwicklungsmöglichkeiten und die Teilnahme am Boom der europäischen Ost-West-Achse.